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 Bücher

Gesundheitsratgeber Katzen

Doris Quinten
Gesundheits- Ratgeber Katzen. Vorsorge, Erste Hilfe, Behandlung, Naturheilkunde.
Taschenbuch - 127 Seiten - BLV Verlagsgesellschaft mbH
Erscheinungsdatum: 1998
ISBN: 3405152941


Sonstiges
  Paramunitätsinducer
  homöopathische Impfung


häufige und ernste Infektionskrankheiten bei der Katze und wie man vorbeugen kann

Katzenleukose

Katzenleukose ist eine Virusinfektion, die durch das Katzenläukemievirus, abgekürzt FeLV, hervorgerufen wird. Untersuchungen haben gezeigt, dass beinahe jeder 6. Todesfall bei Katzen durch Leukose verursacht wird.

Die häufigste tödliche Infektionskrankheit.

Die Krankheit kommt weltweit vor und betrifft Katzen jeden Alters. Von der Ansteckung bis zur Erkrankung können Jahre vergehen. In dieser Zeit wird aber der Erreger millionenfach mit dem Speichel ausgeschieden. Nicht nur kranke, sondern auch gesund erscheinende Katzen können das Virus übertragen.

Ansteckungsgefahr auch durch gesund erscheinende Katzen.

Die Katzenleukose kann mit den vielfältigsten Krankheitserscheinungen einhergehen. Beginnend mit Lustlosigkeit, Fieber, plötzlicher Abmagerung, blassen Schleimhäuten (Anämie), Entzündungen am Zahnfleisch bis hin zu bösartigen Wucherungen in der Brusthöhle und im Bauch (Leber, Niere, Darm).

Die größte Gefahr bei der Katzenleukose besteht jedoch in einer Schwächung der Abwehrkraft durch das Virus. Betroffene Katzen sind den verschiedensten Infektionserregern praktisch schutzlos ausgeliefert. Die Leukose ist somit auch Grundlage für viele andere, oft tödlich verlaufende Infektionskrankheiten.

Katzenleukose: Vielfältige Krankheitserscheinungen.

Solche Folgekrankheiten maskieren oft die. eigentliche Ursache, wodurch die Diagnosestellung manchmal sehr erschwert wird. Als Faustregel kann aber gelten:

Plötzlich auftretende Mattigkeit, unerklärliche Gewichtsabnahme, Durchfall oder Verstopfung, Schweratmigkeit, bei Zuchtkatzen Fruchtbarkeitsstörungen Zahnfleischentzündungen und vieles mehr können Hinweise auf Leukose sein.

Ebenso gilt auch: Jede Gesundheitsstörung bei der Katze, die sich schon über längere Zeit hinzieht, d.h. chronisch ist, bei der eine Behandlung keine oder nur eine vorübergehende Besserung bewirkt, ist leukoseverdächtig. Bei kranken Katzen kann der Tierarzt bereits durch seine Untersuchung einen Leukosevordacht aussprechen. Der sog. Leukosetest kann diesen Verdacht erhärten.

Katzenleukose ist unheilbar!

Die sicherste Methode, die Krankheit zu verhindern, ist die Schutzimpfung. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass er Impfstoff auch in der Lage ist, nicht nur vor Schwächung es Immunsystems, sondern auch vor Tumorentwicklungen zu schützen.

Katzenschnupfen

Unter Schnupfen im herkömmlichen Sinn versteht man einen Katarrh der oberen Luftwege mit tränenden Augen und verstopfter Nase. Beim Menschen ist diese jahreszeitlich typische Erkrankungsart zwar lästig, aber nicht gefährlich. Ganz anders hingegen die Situation bei Katzen. Katzenschnupfen ist ein( lebensgefährliche Erkrankung, die nicht verharmlost werden darf, Die Ursache sind verschiedene Infektionserreger wie Herpesviren, Caliciviren und Chlamydien. Aufgrund der vielen Erreger, die daran beteiligt sein können, spricht man beim Katzenschnupfen auch von einer Komplexerkrankung, Allein in der Gruppe der Caliciviren gibt es eine Vielzahl von verschieden Virustypen und -ausprägungen, deren Zusammensetzung sich stetig verändert, Chlamydien spielen lediglich bei großen Beständen und Katzenzuchten eine gewisse Rolle, Im Einzelkatzenhaushalt sind sie von untergeordneter Bedeutung.

Die Katzenschnupfenerkrankung tritt unabhängig von der Jahreszeit auf, Infizierte, äußerlich aber nicht unbedingt sichtbar kranke Katzen, verbreiten die Schnupfenerreger und stecken empfängliche, nichtgeimpfte Katzen an,

Besonders gefährdet sind Jungkatzen, Katzen mit Auslauf solche, die in eine Tierpension oder eine Klinik gebracht werden müssen. und Katzen, die an einer anderen Grundkrankheit, wie der Katzenleukose (siehe dort) leiden.

Die Krankheit beginnt mit tränenden Augen, klarem, wässrigen Nasenausfluss, Niesen, Fieber und Appetitmangel. Diese eigentlich harmlosen Anfangssymptome können sich jedoch schnell zum wirklichen "Katzenschnupfen" verschlimmern. In diesem Fall wird der Augen- und Nasenausfluss eitrig, und es treten schmerzhafte, blutige Geschwüre in der Nase, auf der Zunge, am Zahnfleisch und im Rachen auf, Solcherart betroffene Katzen verweigern die Nahrungsaufnahme, weil der für Katzen wichtige Geruchssinn stark eingeschränkt und das Zerkleinern und Abschlucken der Nahrung sehr schmerzhaft ist. Daraus entsteht ein Teufelskreis, der zu einer rasch fortschreitenden Schwächung der Katze und schließlich zum Tod führt.

FIV

Relativ neu ist die Erkenntnis, dass außer dem FeLV auch noch ein zweites, FIV genanntes Virus zu schweren Beeinträchtigungen des Immunsystems führen kann. Die Übertragung des FIV findet hauptsächlich durch Bisse statt, Aus diesem Grund tritt diese Krankheit gehäuft bei freilaufenden Katern (Revierkämpfe) auf.

Die Symptome einer FIV-Infektion ähneln denen der Katzenleukose, so dass nur allein anhand des klinischen Bildes keine Differenzierung getroffen werden kann, Mittels eines speziellen Testverfahrens ist es Ihrem Tierarzt jedoch möglich, zwischen beiden Krankheiten zu unterscheiden.

Eine Schutzimpfung gegen FIV-Infektionen ist derzeit nicht möglich.

Katzenseuche (Parvovirose)

oder Panleukopenie ist eine hochgradig ansteckende Viruserkrankung. Der Erreger, der von infizierten Katzen hauptsächlich mit dem Kot ausgeschieden wird, ist extrem widerstandsfähig und behält seine krankmachenden Eigenschaften unter Umständen jahrelang bei. Selbst eine ausschließlich in der Wohnung gehaltene Katze ist gefährdet. Das Virus wird nämlich nicht nur direkt von kranken auf gesunde Katzen übertragen, sondern kann auch indirekt an Schuhen, oder der Bekleidung haftend "mit nach Hause gebracht werden" und zur Ansteckung der Katze führen. Die Krankheit nimmt besonders bei Jungtieren oft einen rapiden, tödlichen Verlauf. Erste Hinweise sind plötzlicher Appetitmangel und Bewegungsunlust. Mit dem Auftreten von Fieber verschlimmert sich der Zustand sehr schnell. Es kommt zu Erbrechen und schließlich zu Durchfall mit wässrig-blutigem Kot. Die Katze verliert dadurch sehr schnell große Mengen Flüssigkeit, sie leidet unter starkem Durst, ist aber in diesem Zustand bereits zu geschwächt, um noch selbst zu trinken. Beim ersten Anzeichen von Katzenseuche ist sofortige tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Leber sind trotz einer lntensivtherapie vor allem Jungkatzen häufig nicht mehr zu retten.

Wenn sich trächtige, ungeimpfte Katzen infizieren, sind auch die Kätzchen im Mutterleib gefährdet. Es kommt dadurch zu irreparablen Schaden am Gehirn, Fachleute sprechen hier von Kätzchen-Ataxiesyndrom.

FIP

Die Bezeichnung FIP steht für Feline Infektiöse Peritonitis, was soviel wie ansteckende Bauchfellentzündung der Katze bedeutet. Die Ursache ist eine Virusinfektion, Die Krankheit äußert sich im ersten Stadium oft in Form von Fieber Appetitmangel und leichten Atembeschwerden. Nach Abklingen dieser Symptome kann es unterschiedliche Zeit später zum zweiten Stadium der Erkrankung kommen. Hierbei unterscheidet man dann eine sog. feuchte Form der FIP die in typischen Fällen mit einer "Bauchwassersucht" einhergeht. So erkrankte Katzen sind am ganzen Körper abgemagert, traben aber einen dicken, flüssigkeitsgefüllten Bauch. Auch in der Brusthöhle können solche Flüssigkeitsansammlungen vorkommen. Bei der sogenannten trockenen FIP kommt es zu einer Entzündung der inneren Organe (Leber, Niere, Milz usw.) mit Fieber und teilweise Atembeschwerden. Weil hierbei die typische Flüssigkeitsansammlungen fehlen, ist die Diagnose wesentlich schwieriger als bei der feuchten Form. Der sogenannte FIP-Test, für den der Tierarzt der Katze eine kleine Menge Blut abnimmt, kann bei kranken Katzen den FIP-Verdacht erhärten. Generell hat er jedoch nur eine geringe Aussagekraft. Man sollte einen solchen Test immer in Verbindung mit der Bestimmung weiterer Blutparameter und dem klinischen Bild betrachten.

Vorbeuge: Die FIP nimmt so gut wie immer einen tödlichen Verlauf. Pathologischen Untersuchungen zufolge ist die FIP für etwa jeden sechsten Todesfall bei Katzen verantwortlich. Wirksame Behandlungsmethoden existieren bislang nicht. Die einzige Möglichkeit, der FIP zu begegnen ist die Schutzimpfung mit einem spezifischen Impfstoff.

Tollwut

Wie andere Haustiere sind auch Katzen mit Freilauf tollwutgefährdet. Nachgewiesene Tollwutfälle sind bei Katzen etwa 2- bis 3-mal so häufig wie bei Hunden. Die Tollwut wird hauptsächlich durch Füchse, aber auch durch andere Wildtiere (Marder usw.) übertragen. Neu sind Berichte über das Vorkommen von Tollwutviren bei Fledermäusen.

Tollwut zahlt nach wie vor zu den gefährlichsten Infektionskrankheiten für Mensch Und Tier, Sie ist unheilbar, Wegen der starken Gefährdung des Menschen sind bei betroffenen Tieren Behandlungsversuche verboten.

Das Tollwutvirus befällt bei infizierten Tieren das Gehirn und ruft Verhaltensänderungen, Aggressivität, Beißwut, Raserei und schließlich, unter Lähmungserscheinungen, den Tod hervor. Weil das Virus mit dem Speichel ausgeschieden wird, sind vor allem Bisswunden infizierter Tiere gefährlich. Bei jedem Kontakt mit einem tollwutkranken oder -verdächtigen Tier sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen!

Falls Sie den Verdacht haben, dass Ihre Katze Kontakt mit einem tollwutkranken Tier hatte, müssen Sie auf jeden Fall - schon im eigenen Interesse - umgehend einen Tierarzt oder Arzt aufsuchen. Für das weitere Vorgehen ist dann maßgeblich, ob die Katze eine gültige Impfung aufweist. Ein wirksamer, gesetzlich anerkannter Impfschutz besteht, wenn laut Impfpass mindestens vier Wochen, höchstens jedoch ein Jahr zurückliegt. Bedenken Sie stets: Die Tollwutschutzimpfung schützt Mensch und Tier.

Schutzimpfung

Die lebensgefährlichen Infektionskrankheiten der Katze werden durch Viren hervorgerufen. Bis heute sind Viruserkrankungen leider unheilbar, weil es keine wirksamen Medikamente gibt (im Unterschied zu Bakterien, die durch Antibiotika bekämpft werden können). Bei einer Virusinfektion kann der Tierarzt,' deshalb nur versuchen, den Krankheitsverlauf zu mildern und so das Schlimmste zu verhindern. Damit es gar nicht erst so weit kommt, hat die tiermedizinische Forschung Impfstoffe entwickelt.

Die Schutzimpfung ist die einzige wirksame Vorbeugung gegen Virusinfektionen.

Durch die Impfung wird die Katze immun. Sie baut einen spezifischen Schutz gegen die Krankheitserreger auf, gegen die sie geimpft wird. Das erklärt, warum die Impfung gegen Katzenseuche nicht gegen Katzenschnupfen schützt und umgekehrt. Jede Krankheit erfordert daher eine spezielle Impfung. Damit jedoch der damit verbundene Vorbeugungsaufwand in Grenzen gehalten werden kann, wurden moderne Kombinationsimpfstoffe entwickelt, die viele Vorteile aufweisen:

Kombinationsimpfstoffe sind genauso sicher, wirksam und verträglich wie Einzelimpfstoffe

Kombinationsimpfstoffe sind kostengünstiger und reduzieren die Zahl der notwendigen Injektionen

Kombinationsimpfstoffe vereinfachen die Impfung und helfen
sogenannte Impflücken vermeiden - zum Wohl von Tier und Mensch

Welche Impfungen sind bei Katzen notwendig?

Katzenleukose:
Die Entwicklung eines wirksamen und ungefährlichen Impfstoffes konnte erst nach Jahren ebenso mühsamer wie kostenaufwendiger wissenschaftlicher Forschungsarbeit verwirklicht werden. Damit war es erstmals möglich, viele Millionen Katzen vor dem Tod durch Katzenleukose zu schützen. Für die Grundimmunisierung sind 2 Injektionen erforderlich, die ab einem Lebensalter von 9 Wochen verabreicht werden können. Die Immunität wird durch jährliche, einfache Impfungen aufrechterhalten. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass durch die Impfung auch der Schutz vor tumorösen Verlaufsformen gewährleistet wird. Ihr Tierarzt berät Sie gerne, ob vor der Impfung ein Leukosetest sinnvoll ist oder nicht.

Katzenseuche:
Die Katzenseucheimpfung hat sich seit Jahren bewährt. Die Erstimpfung wird ab der 9. Lebenswoche empfohlen.

Katzenschnupfen:
Zur Zeit ist gegen zwei Erreger des Katzenschnupfens eine Impfung möglich. Für die Grundimmunisierung gegen Herpes und Caliciviren sind zwei Injektionen erforderlich. Die Erstimpfung wird ab der 9. Lebenswoche empfohlen. Für die jährliche Auffrischung genügt eine Injektion.

Feline Infektiöse Peritonitis (FIP):
Pathologischen Untersuchungen zufolge ist die FIP für etwa jeden sechsten Todesfall bei Katzen verantwortlich. Diese Häufigkeit sowie der unheilbare Charakter dieser Infektionskrankheit lassen die Schutzimpfung als dringend angeraten erscheinen. Der FIP-Impfstoff wird nicht gespritzt, sondern in Form von Tropfen in die Nase der Katze geträufelt. Die Grundimmunisierung kann ab der 16. Lebenswoche erfolgen und erfordert zwei Gaben in dreiwöchigem Abstand, Die Auffrischung der Impfung erfolgt in dem üblichen, von anderen Impfungen her gewohnten, einjährigen Abstand.

Tollwut:
Die Tollwutimpfung dient dem Schutz von Mensch und Tier. Die Grundimmunisierung wird ab der 12. Lebenswoche (eine Injektion) empfohlen. Wichtig: Die offizielle Anerkennung der Tollwutimpfung setzt voraus, dass die Impfung mindestens 4 Wochen, höchstens aber Jahr zurückliegt.

Empfohlenes Impfschema für Katzen:
Grundimmunisierung
9. Lebenswoche:

Leukoseimpfung,
Schnupfen-Seuche
Kombinationsimpfung

12. Lebenswoche:
Leukoseimpfung,
Schnupfen-Seuche-Tollwut
Kombinationsimpfung

16. Lebenswoche:
FIP-Impfung
19. Lebenswoche:
FIP-Impfung
Wiederholungsimpfungen:
jährlich:
Leukoseimpfung,
FIP-Impfung,
Schnupfen-Seuche-Tollwut
Kombinationsimpfung
Für die Erstimpfung älterer Katzen gelten sinngemäß dieselben Empfehlungen. Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren Tierarzt.

Zur besonderen Beachtung:

Planen Sie die Schutzimpfung rechtzeitig vor Antritt einer Reise, und achten Sie darauf, dass Ihre Katze regelmäßig die jährlichen Wiederholungsimpfungen erhält. Nur dann ist ein dauerhafter Infektionsschutz gewährleistet.

Besonders für die Tollwutimpfung gelten Einreisebestimmungen für Urlaubsländer. Wenden Sie sich in diesbezüglichen Fragen bitte auch an den Tierarzt, das Veterinäramt, an einen Automobilclub, das Deutsche Grüne Kreuz oder das jeweilige Konsulat.

 


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